Überall sieht man sie – diese Hochglanz-Torten in allen „un“möglichen Farben.
Mirror Glaze – Ich hab´s getan: Rezept gesucht, gefunden, ausprobiert, für GENIAL befunden und auf Herz und Nieren getestet 🙂
Hier meine Erfahrungen für euch:
DAS REZEPT:
Vorab: Das Rezept findet ihr hier auf meiner Homepage unter den Rezepten
Ursprünglich stammt dieses Rezept von einer genialen Konditorin aus Russland, Olga Noskova hat diese Glasur entwickelt und seither läuft es in den Sozialen Netzwerken auf und ab. … schaut euch mal dieses Video an – das sind die originalen Kunstwerke von Olga.
WOW!
… und das war mein erster Versuch:




DIE ZUTATEN:
Und es war einfacher als gedacht … nur die Zutaten sind anfangs etwas „gewöhnungsbedürftig“:
Gemahlene Gelatine (im Supermarkt erhältlich bei zB: Merkur, Billa, etc.), Kristallzucker, weisse Kuvertüre, Lebensmittelfarbe (Gelfarbe von Wilton), Glucosesirup (von Pagro) und Kondensmilch (von Merkur)
Gelatine: Geht auch mit Blattgelatine … in der angegebenen Menge Wasser einweichen und mit dem Wasser gemeinsam! in der heißen Zuckerlösung auflösen.
Kuvertüre: Es gibt noch ein anderes Rezept mit dunkler Schokolade … das wird dann eine Hochglanz Kakao – Glasur … die muss ich erst testen … Rezept folgt.
Lebensmittelfarbe: Ich schwärme nach wie vor für Wilton Gelfarben … übrigens für meine Lila-Torte habe ich Violett mit Burgundy gemischt 🙂
Glucosesirup: Gibt´s in Österreich bei Pagro im Regal … mit über Euro 3,- aber relativ teuer, alternativ kann man natürlich in den Tortenshops online bestellen. Angeblich geht es auch mit Ahornsirup und dergleichen. Ich denke Glucosesirup kann man sicher auch selber kochen … wäre mal auszuprobieren.
Kondensmilch: An dieser Stelle wird es skurril … ich hatte noch nie sowas in der Hand, geschweige denn im Mund … Schaut aus wie eine Tube Zahnpasta, drinnen eine milchige, dickliche und süße „Creme“ … Angeblich gibt es das auch in Dosen. Bei Merkur erhältlich von Nestle in dieser hübschen „Zahnpasta“Tube 🙂
DIE ZUBEREITUNG:
An dieser Stelle verweise ich nochmal auf das Rezept.
Eigentlich kann nicht viel schief gehen, ist garnicht so schwer als es auf den ersten Blick aussieht. Wichtig ist die Zuckerlösung kurz aufzukochen und dann von der Kochstelle zu nehmen.
Nachdem alle Zutaten hinzugefügt sind muss die Glasur unbedingt auf ca. 35° abkühlen – erst dann verarbeiten.
– Ist sie zu warm dann läuft sie sehr schnell ab und die Schicht wird zu dünn (durchsichtig)
– Ist sie zu kalt dann ist die Glasur zu dick und lässt sich auch nicht gut über die Torte verteilen






DIE FARBEN:
Ich glaube das ist mit unter das Highlight dieser Glasur – alle Farben sind möglich und das in der strahlendsten Ausführung die man sich nur vorstellen kann.
NUR: wie immer die selben „Probleme“ mit den dunklen Farben. Schwarz wurde maximal dunkelgrau. Gold und Silber sahen echt nicht lecker aus 😉
Aber AIRBRUSH ist die LÖSUNG: Klingt verrückt wenn man über so eine tolle Glasur noch mit Airbrush drüber geht, aber es hat supi geklappt, der Glanz ist geblieben und nun hatte ich auch meine schwarze Mirror Glaze Torte!!!



Färben: Die Glasur lässt sich perfekt einfärben … dafür verwende ich die Gelfarben von Wilton.
Ein besonders schöner Effekt ist der Marble Effekt – dafür die Farbe einfach NICHT gut verrühren und über die Torte gießen …
Alternativ, oder Zusätzlich kannst du auch ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe direkt auf die fertige Torte tropfen und mit einem Zahnstocher ein Muster in der frischen Glasur machen.
Mit Zahnstocher und Lebensmittelfarbe lässt sich sogar eine Grußbotschaft in die Glasur schreiben 🙂
VORBEREITUNG DER TORTE:
Die besten Ergebnisse hatte ich auf dem Untergrund aus einer festen Schicht Ganache (1 Teil Schlagobers : 2 Teile dunkler Kuvertüre). Die Ganache dabei so exakt und glatt wie möglich auf die Torte streichen (in ein bis zwei Schichten) … kleine Unebenheiten können nach dem Kühlen mit der warmen Handfläche geglättet werden!
Die Torte muss beim Glasieren kalt sein (Kühlschrankkalt genügt, bei Cremetorten besser noch kälter)
Die Glasur funktioniert aber auch auf Marmelade Oberflächen (aprikotiert) und auch auf einem „nackten“ Kuchen … Nur sieht man dann jede Unebenheit und bei „nackten“ Kuchen wird die Glasur etwas aufgesogen.
GESCHMACK:
Also da hatte ich ja so meine Befürchtungen 🙂 … aber, eigentlich nicht schlecht – relativ neutral würde ich sogar sagen. Schmeckt milchig, süß und nach weisser Schokolade. Ich könnte mir gut vorstellen diese Glasur auch mit Zitrone, Limette oder Ähnlichem zu aromatisieren.
KONSISTENZ:
Wie klebrig ist Mirror Glaze?
Definitiv klebrig 😉 …. aber nicht beim Essen, klebt auf den Fingern aber nicht im Mund. Die Glasur bleibt weich und ähnlich wie Gelatine. Von der Konsistenz wie Honig … ist die Glasur getrocknet dann erinnert sie etwas an Silikon.
Mirror Glaze beim Aufschneiden
Auch beim Aufschneiden der Torte macht Mirror Glaze eine „gute Figur“.
OPTIK:
Der Glanz bleibt! Schon im Kochtopf überzeugt diese Glasur – auf der Torte, am Cupcake, am Cakepop – sie macht einen tollen Effekt. Eingefroren, aufgetaut, kalt oder warm, Kühlschrank oder Zimmertemperatur – dieser Glasur ist anscheinend alles „wurscht“ 🙂
FONDANT:
Hält Fondant auf der Glasur, weicht sich Fondant auf?
Folgendes habe ich für euch getestet und herausgefunden:
* Untergrund trockene Torte, Ganache und Mirror Glaze – Fondant hält und zerläuft nicht
* Untergrund Creme und dann Mirror Glaze – Fondant zerrinnt spätestens im Kühlschrank
Zuckerperlen und Streudekor hat eindeutig länger gehalten als das blaue Herz aus Fondant.
LAGERUNG und HALTBARKEIT:
Die Glasur würde ich kühl lagern und so wie bei allen Lebensmittel alsbald verbrauchen.
Meine Reste habe ich aber gleich eingefroren und dann wieder aufgetaut: Kein Qualitätsverlust und nach 2 Stunden war die Glasur aufgetaut. Nun in der Mikrowelle WENIGE SEKUNDEN auf ca. 35° C aufwärmen und gut umrühren. Schon ist die Glasur fertig für die nächste Torte …
Kann also gut auf Vorrat produziert werden … färben würde ich dann je nach Bedarf kurz vor dem Glasieren.
DEKORATION:
Besonders gut passen zu dieser Glasur frische Früchte, Schokoladendekore aber auch Dekorbänder aus Kunststoff. Auch Zuckerblumen und Streudekor lassen sich effektvoll einsetzen.
Dekorationen lassen sich leicht befestigen da die Glasur von selbst klebt.
Die Dekoration sollte jedoch trocken sein – nasse oder feuchte Früchte würden die Glasur aufweichen, so wie dieser Wassertropfen:
DIE GLASUR – DAS MULTITALENT
Die Glasur gelingt auf Torten mit und ohne Ganache, Marmelade oder Cremetorten. Aber auch Cupcakes lassen sich damit überziehen. Dafür die Creme auf die Cupcakes spritzen, für 10 Minuten in den Tiefkühlschrank und dann kopfüber in die temperierte Glasur tunken:
Cakepops bekommen einen ganz neuen Style:



und sogar Schokolade lässt sich damit überziehen – hier meine Schwedenbomben (Schokoküsse) im neuen „Gewand“ 🙂
REINIGUNG:
Und wenn man dann mit der Patzerei fertig ist geht es an den Abwasch … gut in Wasser einweichen, die Zuckerglasur löst sich damit auf und lässt sich gut abwischen.
MEIN FAZIT:
Empfehlenswert, werde ich sicher öfter verwenden – auch bei Motivtorten, schmeckt gut, sieht lecker aus und ist ein absoluter Hingucker.
Viel Spaß beim Experimentieren wünscht euch eure
Beate
Hallo. Ich möchte eine 3 Etagen Torte machen und habe überlegt jeder Etage einen anderen Überzug zu geben. Unterste mit Ganache abschließen, mittlere mit Fondant und die letzte mit Mirror Glaze. Die einzelnen Torte werden mittels Cakeboard übereinander gesetzt. Nun meine Frage, hält das Fondant stand, wenn es mit dem Mirror Glaze in Verbindung kommt? Danke
Hallo Joana, das klingt interessant… wird sicher toll. Ja, Mirrorglaze und Fondant „mögen“ sich ganz gerne 🙂 Habe beides schon gemeinsam auf einer Torte verwendet, problemlos. Viel Erfolg und liebe Grüße Beate
Hallo, erst einmal Danke für das tolle Rezept; ich habe jetzt schon zum zweiten Mal einen Mirror Glaze damit gemacht; Kuchen wird so echt zum Hingucker ? Ich habe allerdings eine Frage: trotz Pürieren bleiben in meiner Glasur leider ganz kleine weiße Bröckchen, die zu klein zum Raussammeln sind, auf dem Kuchen aber den Spiegeleffekt kaputt machen. Hättest du da vielleicht einen Tipp, was da schief geht und wie man das vermeidet? Liebe Grüße 🙂
Hi Barbara, … schwierig festzustellen, so etwas hatte ich noch nie. Sind vielleicht in der Kondensmilch Bröckerl drinnen? Sorry, da kann ich dir glaub ich nicht helfen. Aber falls du drauf kommst woran es liegt, wäre es sehr interessant!
Hallo und danke für die tolle Anleitung! Da ich nicht richtig gelesen habe, habe ich normale Kondensmilch genommen und keine gezuckerte, ABER es hat trotzdem wunderbar geklappt. Den Glucosesirup habe ich auch selber gemacht. Zucker und Wasser 1:1 solange kochen bis es sirupähnlich wird. Mein Sohn hat sich eine Torte wie bei YouTube gewünscht und was soll ich sagen, dank deinem Rezept hat es geklappt. Danke dafür!
Huhu,
Hab einige Fragen an dich. 🙂
– Ich habe eine Füllung aus 150 g Zartbitterkuvertüre und 360 ml Sahne. Typische Zubereitung wie eine ganache inkl Aufschlagen hinterher. Meinst du das geht damit auch oder sollte ich das Verhältnis umkehren auf 2:1 – Kuvertüre:Sahne ? Habe Angst, dass die Füllung mir mit der warmen glaze davon läuft, aber bei diesem Mischverhältnis schmeckt die Creme schön leicht.
– Habe auch deine Kommentare durch gelesen und da meintest du am 2./3. Tag hat die Glaze die beste Konsistenz. Heißt wenn ich die Torte Freitag brauche, sollte ich die Glaze schon Mittwoch zubereiten und Freitag auf die Torte geben oder alles schon Mittwoch machen und die fertige Torte im Kühlschrank aufbewahren? – aber nicht im Froster, wegen der Kondensierung?
Hoffe auf schnelle Antwort damit ich dein Rezept ausprobieren kann. 🙂
Liebe Grüße
Hallo, die Füllung kannst du so sicher verwenden jedoch muss die Torte sehr gut gekühlt sein, zumindest am Rand schon fast gefroren. Ich würde jedoch die Torte vorher mit einer festen Ganache (1: 2,5 mit Zartbitter) einstreichen damit eine gleichmäßige glatte Oberfläche entsteht.
Die Glasur ist am ersten Tag noch klebrig und „schmierig“ beim Essen, erst am 2. und 3. Tag hat die Gelatine abgebunden und die Torte klebt zwar noch 🙂 aber die Glasur ist „fest“. Würde Donnerstag die Glaze zubereiten, dann über die Torte und nun über Nacht bis Freitag die Torte im Kühlschrank lassen. So sollte es gut klappen – bin schon gespannt auf deinen Bericht 🙂 Liebe Grüße Beate
Danke fuer die tollen Rezepte hier.
Leider wird die Torte bei mir nicht glaenzend. Erst sieht alles gut aus, aber nach 2 Stunden im Kuehlschrank ist der schoene Glanz futsch und ich stehe vor einer ganz normalen Torte.
Was mache ich falsch? 🙁
Hi – … das klingt nicht gut, hmmmm… ich selbst hatte das Problem noch nie. Bin derzeit in einem Kurs und habe gelernt dass Zucker wieder kristallisieren kann und dadurch trüb wird, das passiert wenn der Zucker nicht vollständig gelöst war oder der Rand vom Topf nicht sauber war (Zuckerkristalle am Topfrand). Könnte es vielleicht daran liegen?
Wie lange vorher nimmst du die Torte aus dem Frost? Steht sie zu lange draußen, schwitzt sie und auf dem Wasserfilm rutscht die Glaze ab.
Hi Kirsten, also bei Mouse-Torten sollten sie gut gefroren sein und gleich überzogen werden. Bei Torten mit Füllungen läuft am Rand schon etwas mehr die Glasur weg. Am einfachsten ist es wenn die Torte mit fester Ganache eingestrichen ist, da genügt wenn sie gut gekühlt ist…